Unter Green-IT versteht man die ressourcenschonende Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) über den gesamten Lifecycle hinweg – von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung. Der größte Ressourcenverbrauch in Form von Strom entsteht dabei durch den Betrieb von IKT-Geräten, allen voran Rechnern, Rechenzentren und Servern.
Durch die immer größer werdende Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnik in Gesellschaft und Wirtschaft, sei es durch das Cloud-Computing, die Online-Angebote der Unterhaltungsindustrie, die Möglichkeiten der Kommunikation und Vernetzung durch Social Media-Dienste oder die allgemeine Zunahme der Digitalisierung und Bereitstellung von Informationen steigt der Bedarf an Informationstechnologien. Damit einher geht der stetige Anstieg des Strombedarfs und der CO2-Emissionen.
Dabei gibt es durchaus Optimierungsmöglichkeiten: viele Serversysteme sind auf Spitzenbelastungen ausgelegt und daher die meiste Zeit über nur zu einem geringen Prozentsatz von ca. 10-20% ausgelastet. Dies kann durch die Zusammenführung von Systemen und eine damit einhergehende Reduzierung an Rechenzentren und Servern optimiert werden. Auch eine Virtualisierung kann zur besseren Kapazitätsauslastung beitragen. Die in Rechenzentren laufenden Kühlsysteme sollten auf Energieeffizienz überprüft werden und ggfs. verbessert oder ersetzt werden. Nicht zuletzt liegt im Einsatz von sparsamen IKT-Geräten am Arbeitsplatz noch ein Verbesserungspotential. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Green in IT".
Die IKT kann aber auf der anderen Seite auch zur Umweltschonung und höheren Energieeffizienz anderer Branchen beitragen, indem bspw. Produktionsprozesse und ganze Wertschöpfungsketten durch intelligente und innovative IT-Systeme energieeffizient gesteuert werden. Dadurch können Energie- und damit CO2-Einsparpotentiale erschlossen werden, die die Emissionen der IKT-Branche selbst um geschätzt das Achtfache übersteigen können. Diese indirekte Wirkung von IKT wird auch als „Green through IT“ bezeichnet. Besonders in den Sektoren Gebäudemanagement, Verkehr und Logistik liegen noch große Potentiale.
„Green through IT“ lässt sich aber auch im Kleinen in jedem Unternehmen relativ einfach umsetzen, bspw. durch die Entwicklung zum möglichst papierlosen Büro durch den Versand von eRechnungen und die Nutzung von eDokumenten oder durch Telefon- und Videokonferenzen, die Dienstreisen teilweise ersetzen können. Weitere Tipps zum Strom- und Energiesparen finden Sie hier.
Eine aktuelle Studie „Green Business – IT als Innovationstreiber für Nachhaltigkeit“, durchgeführt vom Hightech-Verband BITKOM zusammen mit der Unternehmensberatung BearingPoint ergab, dass zwar 75% der Unternehmen in den nächsten 3 Jahren mehr Anstrengungen zur Förderung von Green-IT unternehmen wollen, aber einerseits häufig die finanziellen Mittel und andererseits strategische Ansätze und die Benennung Verantwortlicher für dieses Projekt im Unternehmen fehlen.
Dies deutet auf viele Informationslücken und Unsicherheiten im Umgang mit diesem Thema hin. Dabei gibt es zahlreiche Beratungs- und auch Fördermöglichkeiten. Darüber informiert bspw. das Green-IT Beratungsbüro beim BITKOM e.V..
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